Warum wird man kurzsichtig und wie wahrscheinlich ist, dass MEIN Kind stark kurzsichtig wird?
Der erste Schritt ist die Suche nach dem Grund/den Gründen:

  • Genetik
  • Umwelteinflüsse
  • Leistungsfähigkeit des Auges


Genetik

Der Vererbung in die Karten schauen

Eltern, die kurzsichtig sind können dies an ihre Kinder vererben: Die Wahrscheinlichkeit/das Risiko für Kurzsichtigkeit ist, wenn

  • beide Elternteile myop: 30 – 40 %
  • ein Elternteil myop: 20 – 25 %
  • kein Elternteile myop: 10 %

Wesentlich mehr als die Vererbung bestimmen die Seherfahrungen des Kindes in Kombination mit Umweltfaktoren (Aufenthaltsgewohnheiten und Naharbeit) die Kurzsichtigkeit bzw. deren Verlauf


Umwelteinflüsse

Ergebnisse zahlreicher Studien zeigen die Bedeutung der Umwelteinflüsse in Bezug auf die Kurzsichtigkeit:

Tageslicht

Kinder, die in der Stadt aufwachsen, sind häufiger kurzsichtig als Kinder aus ländlichen Gebieten.

Im Winter steigt die Kurzsichtigkeit mehr als im Sommer, da die Sonneneinstrahlung nicht so stark ist und weniger Zeit im Freien verbracht wird.

Die Zeit im Freien und physische Aktivität verlangsamen den Verlauf Dabei hat die reine Zeit im Freien den größeren Effekt!

1 Stunde Aktivität im Freien pro Tag führt zu einer signifikanten Reduktion des Kurzsichtigkeitsfortschritts.

Bei 2 Stunden Aufenthalt im Freien sinkt die Wahrscheinlichkeit, in den ersten Schuljahren myop zu werden um 60%.

Naharbeit

Die grundlegende Ursache liegt in der zunehmenden „Naharbeit“, die in keinem gesunden Verhältnis zu Aufenthalten an der frischen Luft im Freien steht.

Je mehr angestrengte Naharbeit, desto mehr Ausgleich ist notwendig. Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur den Bewegungsapparat, sondern auch das Sehen!

Ganz einfach: Auf das richtige Verhältnis, den optimalen Abstand, die Position,… Wert legen. Weitere Tipps zur Vorbeugung finden Sie hier.


Leistungsfähigkeit des Auges

Was ist und wie erkennt man Kurzsichtigkeit?


Den Unterschied sieht man deutlich:

Alles ist besser als dabei zuzuschauen, wie die Gläser immer dicker werden.

Bei Kurzsichtigen erfolgt die scharfe Abbildung ferner Gegenstände VOR der Netzhaut des Auges. Auf der Netzhaut entsteht ein verschwommenes Bild, das an das Gehirn übermittelt wird.

Wie groß die Abweichung zum Normalzustand ist, zeigt die Dioptrinanzahl, bei Kurzsichtigkeit ein Minuswert.

Bei einer Brille ist dies leicht erkennbar:
Je höher die Dioptrinanzahl, desto dicker werden die Brillen am Rand und dünner in der Mitte. Die Augen hingegen wirken kleiner, als sie in Wirklichkeit sind.

Wenn sich die Sehstärke laufend verschlechtert, ist das Risiko einer Netzhautablösung als Folgeerscheinung hoch, da der Augapfel sich in unregelmäßiger Form dehnt, die Netzhaut auseinanderzieht und dadurch dünner macht.


Je früher ein Kind kurzsichtig wird, desto größer ist die zu erwartende Zunahme der Kurzsichtigkeit. Sie beträgt:

  • bei einem 7-jährigen Kind 0,89 dpt pro Jahr mehr
  • bei einem 14-jährigen Jugendlichen mit beginnender Myopie nur 0,28 dpt pro Jahr.